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Was ist ein Antibiotikum?

Ein hochwirksames Medikament welches das Wachstum bakterieller Krankheitserreger hemmt oder abtötet. In der Natur sind Antibiotika Stoffwechselprodukte niederer Mikroorganismen wie Pilze oder Bakterien. 1928 entdeckte Alexander Fleming das Penicillin.

 

Das Problem mit der Resistenz

Multiresistente Infektionserreger nehmen weltweit alarmierend zu. Dies sind Krankheitserreger, die auf die gängigen Antibiotika und Antibiotikakombinationen nicht mehr empfindlich reagieren, aufgrund starken Kontakts der lernfähigen Bakterien mit verschiedenen Antibiotika.

Der Grund dafür ist ein weltweit steigender Antibiotikaverbrauch und zu sorgloser Umgang mit diesen Medikamenten.

 

Ca. 80% der verschriebenen Antibiotika werden laut Erhebungen hierzulande in der Humanmedizin von HNO-Ärzten verschrieben. Aus diesem Grund kommt HNO-Ärzten eine gehobene Stellung in der Verantwortung der Resistenzvermeidung bei Bakterien zu.

Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland im mittleren Drittel der Verschreibungshäufigkeit von Antibiotika und muss sich weiterhin um Einsparung bemühen.

 

Was ist Resistenz gegenüber einem Antibiotikum?

Eine Resistenz bezeichnet die Fähigkeit eines Bakteriums in Gegenwart eines Antibiotikums zu wachsen und sich weiter zu entwickeln.

Resistenzen können innerhalb verschiedener Bakterienpopulationen auf bisher sensitive Populationen übertragen werden, entstehen durch Genmutation von Bakterien und Auftreten erweiterter Resistenzen.

 

Umgang mit einem Antibiotikum

Ein Antibiotikum ist immer nach der genauen Empfehlung des behandelnden Arztes einzunehmen. Es gilt die Devise „so lang wie nötig, so kurz wie möglich“.

Wir bitten Sie eine Selbstmedikation zu unterlassen. Antibiotika sind mittlerweile fein auf Erkrankung und Krankheitserreger abgestimmt. Einnahme nicht wirkspezifischer Antibiotika führt nicht zwingender Massen zur Gesundung und fördert Resistenzen!

Alte Bestände dürfen nicht mit dem Trinkwasser in Kontakt kommen, das bedeutet, alte Medikamente und Medikamentenreste sind im Hausmüll zu entsorgen

 

Wie wir mit einem Antibiotikum und dessen Einsatz umgehen

Wir messen dem sinnvollen Einsatz von Antibiotika eine hohe Bedeutung bei und bemühen uns in diesem Sinne mit dem Patienten im Konsens eine sinnvolle Therapie der Erkrankung umzusetzen.

 

Bei vielen infektiösen Erkrankungen verfahren wir nach dem Prinzip „wait and watch“ – abwarten und beobachten. Durch engmaschige Kontrollen gelingt es uns oft ohne ein Antibiotikum auf sichere, schonende Art und Weise zum Erfolg zu kommen.

Dem Körper die Möglichkeit zu geben mit eigenen Kräften und der Stärke des Immunsystems sich selber zu heilen, jedoch geht es nicht immer ohne Antibiotikum.

 

Es gibt natürlich viele Erkrankungen, bei denen eine antibiotische Therapie unumgänglich ist. Man darf auch nicht vergessen, dass durch Antibiotika viele chronische Infekte und schlimme, zum Teil bedrohliche Komplikationen verhindert werden können.

 

Durch langjährige HNO-ärztliche Erfahrung können wir einschätzen, ob eine sofortige dringende antibiotische Therapie eingeleitet werden muss, oder abgewartet werden kann.

Oftmals ist aus oben genannten Gründen ein Abstrich sinnvoll.

Mit einem kleinen Wattestäbchen kann Sekretmaterial aus Rachen, Nase oder Ohre erhalten und mikrobiologisch auf Bakterien oder Viren  – wie eine Influenza –  und Keime untersucht werden.

Daraufhin kann man ein Erreger-spezifisches Antibiotikum bestimmen um einen bestmöglichen und das System schonendsten Erfolg zu erzielen.

 

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